Abwasserthemen werden auf der Kläranlage Oldenburg mit Engagement vermittelt
Das Thema Abwasserreinigung ist vielen Menschen eher fremd.
Ursula Krap setzt sich seit drei Jahren auf der Kläranlage Oldenburg dafür ein, dieses komplexe Thema verständlicher zu machen. Mit ihren engagierten Führungen trägt sie dazu bei, den Teilnehmenden einen Einblick in die Welt der Abwasseraufbereitung zu vermitteln.
Überraschende Erkenntnisse für die Besucher:innen
Die erste Überraschung kommt für viele Besucher:innen bereits zu Beginn der Führung – und das ohne tiefgehende technische Erklärungen. Weniger die biologischen Prozesse im Klärbecken oder die Faulung in den Faultürmen werfen Fragen auf, sondern vielmehr der Umstand, dass das gereinigte Abwasser nach der Aufbereitung in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgeführt wird. „Oft denken die Leute, das Wasser werde direkt in die Trinkwasserversorgung eingespeist“, erklärt Ursula Krap. Doch nicht nur Fehlinformationen müssen oft ausgeräumt werden, sondern auch Berührungsängste. Dank ihrer lebendigen und begeisternden Art schafft sie es jedoch, diese Bedenken schnell zu zerstreuen.
Eine Kläranlage mit Tradition und wachsender Bedeutung
Die Öffentlichkeitsarbeit auf der Kläranlage Oldenburg blickt bereits auf eine lange Geschichte zurück. Der erste Eintrag im Gästebuch nach einer Führung stammt aus dem Jahr 1965. Seitdem hat sich die Umweltbildung immer weiter entwickelt, und es werden kontinuierlich neue, zielgruppengerechte Bildungsangebote geschaffen. Dabei werden die Themen zunehmend vielfältiger, um immer mehr Aspekte der Abwasseraufbereitung abzudecken.
Wie jede:r Einzelne zum Wasserschutz beitragen kann
Ursula Krap geht in ihren Führungen nicht nur auf die technischen Details der Kläranlagen ein, sondern macht auch deutlich, wie wichtig das verantwortungsvolle Verhalten jeder:s Einzelnen ist. Denn nach wie vor werfen viele Menschen Dinge in den Abfluss, die die Kläranlagen vor große Herausforderungen stellen. Oft wird der Abfluss mit dem Drücken der Spülung einfach als "weg" betrachtet. Doch sobald die Teilnehmenden am Zulauf der Kläranlage stehen und den Müll sehen, der sich dort in den Rechen verfängt, wird ihnen die Problematik oft erst richtig bewusst.
Unsichtbare Belastungen des Abwassers
Nicht alle Schadstoffe, die das Abwasser belasten, sind mit bloßem Auge sichtbar. Besonders problematisch sind Rückstände von Arzneimitteln, die entweder durch unsachgemäße Entsorgung oder durch die Ausscheidung von Medikamentenresten im Urin, an der Haut oder an der Kleidung in den Abfluss gelangen. Nur ein Teil dieser Stoffe kann in den Kläranlagen entfernt werden, was die Problematik weiter verschärft.
Möchten Sie ebenfalls an einer Führung teilnehmen?
Alle Informationen und Termine finden Sie auf der OOWV-Website im Bereich Führungen.