Schnäppchen und Nostalgie: Die tollsten Flohmärkte im Nordwesten

Mit dem einsetzenden Frühling sprießen nicht nur die Frühblüher aus dem Boden – auch die Flohmärkte in der Region nehmen wieder Fahrt auf. Dann beginnt sie erneut: Die beste Zeit für Schnäppchen, Fundstücke und Verhandlungen. Die lebendigen Marktplätze sind wie eine Reise in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie bedeuten Trennung und Neuanfang zugleich für häufig langjährige Wegbegleiter, Liebhaberstücke – oder auch Dinge, mit denen man selbst nichts (mehr) anfangen kann. Ein Hauch von Nostalgie geht von ihnen ebenso aus, wie der Beginn eines Abenteuers – aus diesen und weiteren nachvollziehbaren Gründen lieben wir sie so. Welche das sind und wo ihr in der Region die größten und tollsten Flohmärkte entdeckt? Das erfahrt ihr natürlich bei uns.
Schnell oder entspannt: Fundstücke entdecken
Links und rechts am Wegesrand locken zahlreiche Fundstücke – und warten auf einen neuen Besitzer oder eine neue Besitzerin. Was stimmt nun eigentlich beim Flohmarktbummel? Wer zuerst kommt, mahlt zuerst? Oder die Ersten werden die Letzten sein? Ich würde sagen: Der Mix macht’s. Denn wer schon am ersten Stand ein vermeintliches Schnäppchen ausfindig macht, kann später enttäuscht beim vorletzten Stand ein besseres Geschäft verpasst haben – und umgekehrt. Man sollte sich nicht hetzen lassen, aber auch nicht zu lange zögern. Gut ist es, sich erst einmal einen groben Überblick zu verschaffen und zu vergleichen. Wichtiger ist: Genau hinschauen, überlegen, ob der Preis angemessen ist, und auf das Bauchgefühl hören. Nichts ist schlimmer für die Schnäppchenseele, als vom Flohmarkt mit einem bereuenden „Hätte ich doch …“-Gefühl wegzufahren. Viel schöner: Am Ende mit dem ein oder anderen Schatz unterm Arm und einem Lächeln auf den Lippen entschleunigt an den einpackenden Händlern vorbeischlendern.
Der Preis ist heiß: Handeln, handeln, handeln
Flohmarkt bedeutet Schnäppchenjagd – den jeder weiß: Dort gibt es vieles günstiger! Wer also ein besonderes Fundstück im Auge hat, sollte zwischen den Gängen immer schön schauen, um sein Objekt der Begierde irgendwo zwischen Büchern, Klamotten, Möbeln und Vasen zu entdecken. Und dann beginnt sie: die spannende Phase des Handelns! Für mich als halbe Niederländerin gehört das zu den eigentlichen Highlights, denn Verhandeln liegt mir im Blut. Doch aufgepasst: Es sollte nicht ausarten wie bei Internetkleinanzeigen in „Was ist letzte Preis?“-Fragen mit unverschämten „Angeboten“ unter der Gürtellinie. Natürlich freut sich jede und jeder über ein Schnäppchen – aber bitte mit dem gebotenen Respekt vor dem wahren Wert des Objekts und vor dem Verkäufer. Besser ist es, einen Mengenrabatt bei demselben Stand heraus zu handeln, wenn man dort noch ein weiteres spannendes Fundstück erblickt. So haben beide Seiten das Gefühl, etwas gewonnen zu haben. Und darum geht es ja.


Nachhaltig unterwegs: Mit Second Hand Gutes tun
Gebraucht kaufen hat gleich mehrere Vorteile: Die Dinge sind günstiger und meist dennoch noch gut erhalten. Besonders bei hochwertigen Marken oder Schätzen, die vom Vorbesitzer gut gepflegt oder kaum genutzt wurden, lässt sich im Gegensatz zum Neukauf sparen. Und dieses Vorgehen ist ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. Es gibt so viele gute gebrauchte Dinge – warum dann neu und teuer kaufen? Versand und Verpackung fallen ebenfalls weg, da die Dinge direkt vor Ort angesehen und mitgenommen werden. Ein weiteres Goodie bei Gebrauchtmöbeln: Sie sind bereits ausgedünstet und verbreiten keinen unangenehmen Geruch mehr. Und nicht zuletzt tun auch Flohmarktverkäufer etwas Gutes: Sie geben ihren Dingen, die zum Wegwerfen zu schade sind, ein neues Zuhause – und jemand anderes freut sich darüber. Gutes Karma sammelt man also auch noch nebenbei
Manche in die Jahre gekommenen Originale sind zudem nur noch auf dem Flohmarkt zu finden. Gerade Vintageschätze bei Möbeln oder Kleidung werden hier gerne gehandelt. Und ist nicht original alt besser, als überteuert auf alt gemacht? Gerade beim Textilkonsum können wir Vorbilder sein. Nicht umsonst gibt es zahlreiche Second-Hand-Flohmärkte für Kleidung in der Region – besonders für uns modeliebende Fashionistas.
Austausch und Idylle: Klatsch und Tratsch und Geschichten von früher
Flohmärkte besitzen eine ganz eigene, idyllische Atmosphäre: Viele Standbesitzer kennen sich untereinander und tauschen Klatsch und Tratsch beim Kaffee aus der mitgebrachten Isolierkanne aus. Auch Flohmarktfans, die häufiger unterwegs sind, kennen sich oder machen aus dem gemeinsam geplanten Besuch mit Freunden ein wiederkehrendes Event. Wer nachfragt, bekommt oft auch kostenlose, mitunter spannende Geschichten von früher über das ein oder andere interessante Fundstück. Überall wird geboten, gefeilscht, gelacht, kommuniziert. Wer die Augen schließt, nimmt das Summen der unterschiedlichen Stimmen wahr wie einen Bienenschwarm. Eines eint alle: Die Liebe zu alten Schätzen und einem guten Geschäft. Besonders bei den Freiluft-Flohmärkten mit Sonnenschein wirkt sich ein solcher Ausflug am Wochenende positiv aufs Gemüt und die Gesundheit aus. Wer will dieses Erlebnis schon mit einer stickigen Einkaufsmall tauschen?
Nichts wie hin: Tolle Flohmarktperlen in unserer Region
Die Chance auf Schätze habt ihr bei zahlreichen Flohmärkten in der Region. Hier sind unsere Empfehlungen:
- Elisabethfehn-Flohmarkt im Landkreis Cloppenburg: Gilt mit 10km Länge als der längste Flohmarkt Deutschlands.
- Floh- und Trödelmarkt am Dorumer Kutterhafen: Ein malerischer Markt direkt am Wattenmeer.
- Flohmarkt Simonswolde: Dieser Flohmarkt dauert unglaubliche 24 Stunden!
- Hobbymarkt Cloppenburg: Trödel, Selbstgemachtes und Kurioses – hier ist für alle etwas dabei!
- Schlossfloh in Rastede: Findet auf dem Turnierplatz statt und hat damit eine ganz besondere Atmosphäre.
- Hökermarkt Colnrade: Ist mit knapp 20.000 Besucherinnen und Besuchern einer der größten Flohmärkte der Region.
Eines ist sicher: Das nächste Schnäppchen kommt bestimmt!