OOWV plant 2025 Investitionen in Höhe von 144 Millionen Euro
Maßnahmen in Höhe von 144 Millionen Euro plant der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) im kommenden Jahr im Bereich der Wasserversorgung und der Abwasserbeseitigung. Weiterhin hohe Investitionen in die Infrastruktur sind erforderlich, um die öffentliche Wasserversorgung zukunftssicher aufzustellen. 2025 kalkuliert der OOWV in diesem Bereich mit Ausgaben in Höhe von rund 87 Millionen Euro und damit nochmals fünf Millionen Euro mehr als in diesem Jahr. Seit 2018 haben sich diese Ausgaben in dieser Sparte verdreifacht.
Einerseits investiert der 1948 gegründete OOWV umfangreich in die Sanierung und Erneuerung von Netzen und Anlagen, andererseits sind Maßnahmen erforderlich, um die Infrastruktur der Wasserversorgung den sich verändernden klimatischen Bedingungen anzupassen.
Die Entwicklung macht eine Veränderung des Wasserpreises erforderlich. Die Verbandsversammlung beschloss eine Anhebung zum 1. Januar 2025 von 1,41 Euro/m³ auf 1,56 Euro/m³ (inkl. Mehrwertsteuer). Bei einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 125 Litern/Tag beziehungsweise rund 46 m³/Jahr ergibt sich dadurch eine Mehrbelastung von 6,90 Euro pro Person und Jahr. Der Grundpreis steigt von 7,63 Euro auf 8,49 Euro monatlich (inkl. Mehrwertsteuer), was einer Mehrbelastung von 10,32 Euro pro Jahr und Haushalt entspricht.
Verbandsvorsteher Sven Ambrosy warb um Verständnis für die Erhöhung. „Wir treiben die Erneuerung und Instandhaltung unserer Anlagen und Leitungen wie in den Vorjahren kraftvoll voran. Das ist die wichtigste Grundlage für die dauerhafte Versorgungssicherheit. Die erforderlichen Investitionen ausschließlich über Schulden zu finanzieren und somit die Lasten auf künftige Generationen umzulegen, wäre nicht gerecht“, sagte er. „Damit übernehmen wir gesellschaftliche Verantwortung und tragen zur Zukunft unserer Region bei“, fügte Sven Ambrosy hinzu.
Der OOWV ermögliche durch sein Handeln weiterhin Fortschritt und Wachstum in den Kommunen, unterstrich Geschäftsführer Karsten Specht. Dazu zähle insbesondere, ausreichende Mengen an Wasser zur Verfügung zu stellen. „In mehreren Gebieten unseres Verbandsgebiets sind wir auf der Suche nach Standorten für zusätzliche Wasserwerke, damit wir den steigenden Bedarf decken können“, sagte er. Zugleich lege der OOWV ein besonderes Augenmerk auf den Ressourcenschutz. „In Nordenham und Brake realisieren wir Brauchwasserwerke, die gereinigtes Abwasser aus dem Kläranlagenablauf aufbereiten und dann an Industrieunternehmen abgeben können“, erläuterte Karsten Specht. Der OOWV sei Vorreiter und bedeutsamer Ansprechpartner für Innovationen rund ums Wasser, betonte er und nannte als eines von vielen Beispielen die konkreter werdenden Wasserstoffprojekte in der Region. „Wir verfügen über das Wissen, notwendige Wassermengen aus alternativen Ressourcen in der benötigten Qualität bereit- und sicherzustellen“, sagte er.
Der OOWV ist Wasserversorger in neun Landkreisen, 21 Städten und 57 Gemeinden.Neues Mitglied zum 1. Januar 2025 wird die Stadt Emden. In Wybelsum, Twixlum und Logumer Vorwerk sind rund 1100 Hausanschlüsse an das OOWV-Netz angeschlossen.
Im Abwasserbereich ist der OOWV seit 1999 in diesem Geschäftsfeld tätig und hier derzeit für 39 Kommunen und einen Zweckverband ein verlässlicher Partner. Zum 1. Januar kommen drei weitere Mitglieder hinzu: Die Gemeinden Bockhorn und Apen sowie die Stadt Schortens haben diese Aufgabe an den OOWV übertragen.
In diesem Unternehmensbereich kalkuliert der OOWV 2025 mit Ausgaben in Höhe 57 Millionen Euro und damit nochmals eine Million Euro mehr als in diesem Jahr. „Die Ausgaben sind für eine dauerhaft verlässliche und umweltgerechte Behandlung des Abwassers erforderlich“, sagte Sven Ambrosy. „Veraltete Anlagen werden saniert oder erneuert, Entsorgungskonzepte angepasst und Kapazitäten erweitert“, erläuterte der Verbandsvorsteher. Dabei fallen steigende Material-, Bau-, und Dienstleistungskosten ebenso ins Gewicht wie ein anhaltend hohes Zinsniveau, welches die Finanzierung von Investitionen deutlich teurer macht.
Informationen zu den Abwassergebühren gibt es hier.