Auf ein Wasser mit... Christian Wandscher
Wir freuen uns sehr über das informative und spannende Gespräch mit Herrn Christian Wandscher, Geschäftsführer Gartenkulturzentrum Niedersachsen PARK DER GÄRTEN gGmbH. Wir haben ganz aktuell zum Musterpark für den Klimaschutz mit Herrn Wandscher gesprochen. Ein Projekt, das gemeinsam mit zahlreichen und langjährigen Partnern umgesetzt wird. Dazu gehört auch der OOWV.
Herr Wandscher, was bedeutet "Heimat" für Sie?
Heimat heißt für mich ganz klar Bad Zwischenahn und das Ammerland. Ich bin hier geboren, hier bin ich Zuhause. Ich schätze unsere wunderschöne Heimat und Region. Es gibt hier jeden Tag etwas Neues zu entdecken.
Haben Sie eigentlich eine Lieblingspflanze?
Rhododendron, aber auch eine besondere Hortensie, die "Endless Summer". Besonders begeistern mich die Taglilien. Dazu noch eine Anmerkung: Das Taglilienrondell im Park der Gärten ist 2007 von der American Hemerocallis Society, der weltweiten Institution für Taglilien, als ‚ Display Garden’ – Internationaler Schaugarten – anerkannt worden. Es ist damit der erste weltweit anerkannte Taglilien Display Garden außerhalb Nordamerikas und Kanadas. Grundsätzlich schätze ich alles was blüht. Da spricht die Seele. Es gibt für alles eine Berechtigung und ich bewundere immer wieder auf´s Neue diese Vielfalt sowohl im Park also auch im heimischen Garten.
Den Park der Gärten gibt es nunmehr seit dem Jahr 2003. Ursprünglich fand ja auf diesem Gelände im Jahr 2002 die erste Niedersächsische Landesgartenschau statt. Was hat sich seitdem verändert?
Alles und nichts (lacht) Es wurden damals 14 Hektar Fläche erschaffen und diese existiert genauso bis heute. Wir haben unseren Eingangsbereich, Gastronomie, Pflanzensortiment, Themen- und Spielgärten und inzwischen 44 Mustergärten. Wir agieren Hand in Hand mit 140 Gartenbaubetrieben. Die Firmen können bei uns ihr Handwerk und Portfolio in den Garten- und Landschaftsbau einbringen. Unserem Konzept sind wir bis heute treu geblieben. Wir möchten Wissen vermitteln und den Besucher aktiv einbinden. Es wird mit und in der Natur gelebt und gespielt.
In einem aktuellen Pressebericht heißt es: "Park wird zum Vorbild für Klimaschutz". Was genau darf man sich darunter vorstellen?
Übersicht über das geplante Projekt, gemeinsam mit Christian Wandscher vor Ort unterwegs
Wir werden keine zusätzliche Fläche aufbauen, sondern den neuen Klimapark in die bereits bestehende Fläche integrieren. Wir möchten gemeinsam mit unserem Partnern zeigen, wie der Klimaschutz für jeden von uns funktionieren kann. Die Umsetzung reicht von einem überdachten Info-Bereich mit den Stationen zu den Klimaaspekten, verschiedene Beiträge zu Klimabäumen / "The Best von Klimapflanzen aus Baumschulen", Bereiche für Rigolen mit klimagerechten Bepflanzungen, Thema: Wasserspeicherung. Weitere Ausbaubereiche für zusätzliche zukunftsweisende Bewässerungs-Systeme (Smart Home), das grüne Band im Park der Gärten bis zu den Bereichen für den Ausbau mit neuen Bodenbelägen, in Verbindung mit Rigolen und Muldenversickerungen. Weitere Austellungsbeiträge folgen.
Grünes Band im Park der Gärten? Was ist hier genau geplant?
Das ist ein besonderer Bereich. Er führt den Besucher wie ein Band durch den Musterpark. Entlang des grünen Bandes werden Informationen über Be- und Entwässerung, Zukunftsbäume-/-Stauden und Zierpflanzen im Klimawandel, Fassaden- und Dachbegrünungen und vieles mehr hautnah präsentiert. So kann sich jeder unserer Besucher ein praktisches Bild vermitteln lassen und aktiv erleben.
Was gibt es noch zu entdecken?
Mit einem offenen Ausstellungsbeitrag "Klimaoptimierung im eigenen Garten" schließt sich sozusagen der Kreis. Jeder Besucher kann so erleben und reflektieren, wie Klimaschutz im eigenen Garten umgesetzt werden kann. Anhand von Infotafeln sowie einem begrünten Pavillon in klimaneutraler Bauweise erhalten die Gäste die wesentlichen Informationen zur eigenen Klimaoptimierung. Ergänzend dazu sind weitere Bereiche vorgesehen. Zum Beispiel: verschiedene Park(platz)begrünungen und Baumpflanzungen mit Zukunftsbäumen, intelligenter Bewässerung der Park(platz)bepflanzung, Rigolen und Muldenversickerungen mit klimagerechten Wildstauden-Bepflanzungen, Regenwasserspeicherungen, zusätzliche zukunftsweisende Bewässerungssysteme und die entsprechende Präsentation / Ausbau mit verschiedenen Bodenbelägen.
Wir sprachen ja auch über klimaresistente und klimaresiliente Pflanzen. Es gibt auch dazu noch weitere Themen und Projekte?
Ja, in der Tat. Wir zeigen dem Besucher auch die Planzenvielfalt in Zeiten des Klimawandels, die Vielzahl der Möglichkeiten bei der Pfanzenwahl, auch Balkon und Kübelpflanzen für den Privatgarten. Die eben besagten klimaresistenten und klimaresilienten Pflanzen präsentieren wir in Form von Klimabäumen in Kooperation mit dem Bund Deutscher Baumschulen sowie Info-Station mit insensiver und extensiver Dachbegrünung, Info-Plattform im Bereich Regenwasser-Speicherbecken und Regenwasserrückhaltung von Dachwasser. Es wird ein Blickfenster zu den angrenzenden Themengärten geben. Hier zeigen wir u.a. Pflanzungen von Bäumen und Gehölzen der Zukunft, wie zum Beispiel: Gelbholzbaum, Blasenbaum, Amberbaum, Eisenholzbaum, Zerr-Eiche, Schnurbaum oder Ginkgobaum in Ergänzung zur beispielhaften Staudenbepflanzung für trockene Sommer sowie Beiträge zum Thema Wasser.
Thema Wasser: ein sehr gutes Stichwort. Hier sind ja u.a. auch ganz spezielle Bereiche geplant, richtig?
Ja, korrekt. Alles dreht sich im Grunde darum, denn der Klimawandel ist jetzt und wir müssen mit unseren Ressourcen bewusst und schonend agieren. Wir planen u.a. einen neuen Dahliengarten. Dort zeigen wir modelhaft Beispiele von Bewässerungen zur Wasserverbrauchs-Reduzierung, Regenwasserversickerung sowie Regenwasserspeicherung, einen Beitrag über die vorhandene Wasserhaltung im Gelände. Beispielhafte, dem Klimawandel angepasste Frühjahrs- und Sommerblumenpflanzen. Außerdem die zeigen wir die Wegebeläge: verschiedene wassergebundene Wegedecken sowie Wegematerial auch unter geologischen Aspekten in Zeiten des Klimawandels.
Kommen wir doch noch einmal kurz zurück zu Ihrer Lieblingspflanze, dem Rhododendron. Gerade hier im Ammerland einfach unverzichbar. Wie kann hier die Anpassung an das Klima gelingen?
Auch das Thema haben wir natürlich mit einbezogen - wir planen auch hier eine Info-Station und möchten dort die Vielfältigkeit des Genpools im Park der Gärten zeigen. Inklusive der 37 Pflanzensortimente und den über 2.000 Rhododendronsorten. Dabei werden wir auch deren Veränderungen aufgrund des Klimawandels zeigen.
An dieser Stelle eine kleine Fußnote für unsere Leser, der Genpool ist wirklich etwas Besonderes, richtig?
Allerdings - und darauf sind wir besonders stolz. In unserem Genpool werden tausende Pflanzen für die nächsten Generationen aufbewahrt, damit die Vielfalt der Pflanzen erhalten bleibt.
Thema Zukunft: Der Beruf des Gärtners und weitere Berufe in Ihrer Branche stehen sozusagen auch im Wandel?
Ja, der Nachwuchs heute und morgen wird sich mit den Themen wie dem Klimawandel noch sehr viel intensiver auseinandersetzen müssen, neue Lösungen und nachhaltige Strategien entwickeln, um auf die klimatischen Veränderungen zu reagieren. Auch dazu informieren wir unsere Besucher, zur Ausbildungsbandbreite des Gärtners in unmittelbarer Nähe der zukünftigen (ab dem Jahr 2022) neuen landesweiten überbetrieblichen Ausbildung im Gala-Bau mit gläsener Ausbildung/Gala-Bau und deren Herausforderungen aufgrund der klimatischen Veränderungen.
Taglilien im Abendlich
Bildnachweis:Stephan Dinges/AdobeStock
Gesamtübersichtsplan Musterpark: ©Park der Gärten
Übrige Fotos: ©einfach Heimat
Herr Wandscher, was bedeutet "Heimat" für Sie?
Heimat heißt für mich ganz klar Bad Zwischenahn und das Ammerland. Ich bin hier geboren, hier bin ich Zuhause. Ich schätze unsere wunderschöne Heimat und Region. Es gibt hier jeden Tag etwas Neues zu entdecken.
Haben Sie eigentlich eine Lieblingspflanze?
Rhododendron, aber auch eine besondere Hortensie, die "Endless Summer". Besonders begeistern mich die Taglilien. Dazu noch eine Anmerkung: Das Taglilienrondell im Park der Gärten ist 2007 von der American Hemerocallis Society, der weltweiten Institution für Taglilien, als ‚ Display Garden’ – Internationaler Schaugarten – anerkannt worden. Es ist damit der erste weltweit anerkannte Taglilien Display Garden außerhalb Nordamerikas und Kanadas. Grundsätzlich schätze ich alles was blüht. Da spricht die Seele. Es gibt für alles eine Berechtigung und ich bewundere immer wieder auf´s Neue diese Vielfalt sowohl im Park also auch im heimischen Garten.
Den Park der Gärten gibt es nunmehr seit dem Jahr 2003. Ursprünglich fand ja auf diesem Gelände im Jahr 2002 die erste Niedersächsische Landesgartenschau statt. Was hat sich seitdem verändert?
Alles und nichts (lacht) Es wurden damals 14 Hektar Fläche erschaffen und diese existiert genauso bis heute. Wir haben unseren Eingangsbereich, Gastronomie, Pflanzensortiment, Themen- und Spielgärten und inzwischen 44 Mustergärten. Wir agieren Hand in Hand mit 140 Gartenbaubetrieben. Die Firmen können bei uns ihr Handwerk und Portfolio in den Garten- und Landschaftsbau einbringen. Unserem Konzept sind wir bis heute treu geblieben. Wir möchten Wissen vermitteln und den Besucher aktiv einbinden. Es wird mit und in der Natur gelebt und gespielt.
In einem aktuellen Pressebericht heißt es: "Park wird zum Vorbild für Klimaschutz". Was genau darf man sich darunter vorstellen?
Übersicht über das geplante Projekt, gemeinsam mit Christian Wandscher vor Ort unterwegs
Wir werden keine zusätzliche Fläche aufbauen, sondern den neuen Klimapark in die bereits bestehende Fläche integrieren. Wir möchten gemeinsam mit unserem Partnern zeigen, wie der Klimaschutz für jeden von uns funktionieren kann. Die Umsetzung reicht von einem überdachten Info-Bereich mit den Stationen zu den Klimaaspekten, verschiedene Beiträge zu Klimabäumen / "The Best von Klimapflanzen aus Baumschulen", Bereiche für Rigolen mit klimagerechten Bepflanzungen, Thema: Wasserspeicherung. Weitere Ausbaubereiche für zusätzliche zukunftsweisende Bewässerungs-Systeme (Smart Home), das grüne Band im Park der Gärten bis zu den Bereichen für den Ausbau mit neuen Bodenbelägen, in Verbindung mit Rigolen und Muldenversickerungen. Weitere Austellungsbeiträge folgen.
Grünes Band im Park der Gärten? Was ist hier genau geplant?
Das ist ein besonderer Bereich. Er führt den Besucher wie ein Band durch den Musterpark. Entlang des grünen Bandes werden Informationen über Be- und Entwässerung, Zukunftsbäume-/-Stauden und Zierpflanzen im Klimawandel, Fassaden- und Dachbegrünungen und vieles mehr hautnah präsentiert. So kann sich jeder unserer Besucher ein praktisches Bild vermitteln lassen und aktiv erleben.
Was gibt es noch zu entdecken?
Mit einem offenen Ausstellungsbeitrag "Klimaoptimierung im eigenen Garten" schließt sich sozusagen der Kreis. Jeder Besucher kann so erleben und reflektieren, wie Klimaschutz im eigenen Garten umgesetzt werden kann. Anhand von Infotafeln sowie einem begrünten Pavillon in klimaneutraler Bauweise erhalten die Gäste die wesentlichen Informationen zur eigenen Klimaoptimierung. Ergänzend dazu sind weitere Bereiche vorgesehen. Zum Beispiel: verschiedene Park(platz)begrünungen und Baumpflanzungen mit Zukunftsbäumen, intelligenter Bewässerung der Park(platz)bepflanzung, Rigolen und Muldenversickerungen mit klimagerechten Wildstauden-Bepflanzungen, Regenwasserspeicherungen, zusätzliche zukunftsweisende Bewässerungssysteme und die entsprechende Präsentation / Ausbau mit verschiedenen Bodenbelägen.
Wir sprachen ja auch über klimaresistente und klimaresiliente Pflanzen. Es gibt auch dazu noch weitere Themen und Projekte?
Ja, in der Tat. Wir zeigen dem Besucher auch die Planzenvielfalt in Zeiten des Klimawandels, die Vielzahl der Möglichkeiten bei der Pfanzenwahl, auch Balkon und Kübelpflanzen für den Privatgarten. Die eben besagten klimaresistenten und klimaresilienten Pflanzen präsentieren wir in Form von Klimabäumen in Kooperation mit dem Bund Deutscher Baumschulen sowie Info-Station mit insensiver und extensiver Dachbegrünung, Info-Plattform im Bereich Regenwasser-Speicherbecken und Regenwasserrückhaltung von Dachwasser. Es wird ein Blickfenster zu den angrenzenden Themengärten geben. Hier zeigen wir u.a. Pflanzungen von Bäumen und Gehölzen der Zukunft, wie zum Beispiel: Gelbholzbaum, Blasenbaum, Amberbaum, Eisenholzbaum, Zerr-Eiche, Schnurbaum oder Ginkgobaum in Ergänzung zur beispielhaften Staudenbepflanzung für trockene Sommer sowie Beiträge zum Thema Wasser.
Thema Wasser: ein sehr gutes Stichwort. Hier sind ja u.a. auch ganz spezielle Bereiche geplant, richtig?
Ja, korrekt. Alles dreht sich im Grunde darum, denn der Klimawandel ist jetzt und wir müssen mit unseren Ressourcen bewusst und schonend agieren. Wir planen u.a. einen neuen Dahliengarten. Dort zeigen wir modelhaft Beispiele von Bewässerungen zur Wasserverbrauchs-Reduzierung, Regenwasserversickerung sowie Regenwasserspeicherung, einen Beitrag über die vorhandene Wasserhaltung im Gelände. Beispielhafte, dem Klimawandel angepasste Frühjahrs- und Sommerblumenpflanzen. Außerdem die zeigen wir die Wegebeläge: verschiedene wassergebundene Wegedecken sowie Wegematerial auch unter geologischen Aspekten in Zeiten des Klimawandels.
Kommen wir doch noch einmal kurz zurück zu Ihrer Lieblingspflanze, dem Rhododendron. Gerade hier im Ammerland einfach unverzichbar. Wie kann hier die Anpassung an das Klima gelingen?
Auch das Thema haben wir natürlich mit einbezogen - wir planen auch hier eine Info-Station und möchten dort die Vielfältigkeit des Genpools im Park der Gärten zeigen. Inklusive der 37 Pflanzensortimente und den über 2.000 Rhododendronsorten. Dabei werden wir auch deren Veränderungen aufgrund des Klimawandels zeigen.
An dieser Stelle eine kleine Fußnote für unsere Leser, der Genpool ist wirklich etwas Besonderes, richtig?
Allerdings - und darauf sind wir besonders stolz. In unserem Genpool werden tausende Pflanzen für die nächsten Generationen aufbewahrt, damit die Vielfalt der Pflanzen erhalten bleibt.
Thema Zukunft: Der Beruf des Gärtners und weitere Berufe in Ihrer Branche stehen sozusagen auch im Wandel?
Ja, der Nachwuchs heute und morgen wird sich mit den Themen wie dem Klimawandel noch sehr viel intensiver auseinandersetzen müssen, neue Lösungen und nachhaltige Strategien entwickeln, um auf die klimatischen Veränderungen zu reagieren. Auch dazu informieren wir unsere Besucher, zur Ausbildungsbandbreite des Gärtners in unmittelbarer Nähe der zukünftigen (ab dem Jahr 2022) neuen landesweiten überbetrieblichen Ausbildung im Gala-Bau mit gläsener Ausbildung/Gala-Bau und deren Herausforderungen aufgrund der klimatischen Veränderungen.
Taglilien im Abendlich
Bildnachweis:Stephan Dinges/AdobeStock
Gesamtübersichtsplan Musterpark: ©Park der Gärten
Übrige Fotos: ©einfach Heimat
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