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Auf ein Wasser mit... Heike Thomas

Auf ein Wasser mit... Heike Thomas

 


Eckdaten des HansenS Haus am Meer
 
  • 4 Sterne Hotel am Südufer des Zwischenahner Meers direkt am Kurpark
  • im Juli 1997 eröffnet, Inhaberin Käte Hansen
  • 71 Zimmer in verschiedenen Kategorien inkl. einer Suite, insgesamt 134 Betten
  • Gastro-Angebot: Restaurant ,,HansenS À la Carte", ein Panoramacafé und Hotelbar ,,Absacker"
  • https://www.hausammeer.de/
 
Steckbrief Heike Thomas
 
  • Direktorin des Hotels HansenS Haus am Meer seit Nov. 2011
  • 1965 in Uelzen, staatlich geprüfte Hotelbetriebswirtin
  • Vorstandsmitglied des DEHOGA Kreisverbandes Ammerland
  • Bei der Oldenburgischen IHK im Berufsbildungs- und Prüfungsausschuss
  • Engagiert für diverse Bad Zwischenahner Touristik-Einrichtungen
  • Mitglied im Arbeitskreis Barrierefreiheit Bad Zwischenahn
  • Ehrenamtliche Richterin beim Sozialgericht Oldenburg


 

Frau Thomas, Sie machen bei „Trinkwasser mobil“ mit, dem regionalen Service zum Gratis-Auffüllen der mitgebrachten Wasserflasche. Was hat Sie dazu bewogen?

In einer hiesigen Touristik-Publikation habe ich von diesem Projekt gehört. Ich habe diesen Artikel zunächst beiseite gelegt, da wir im Sommer richtig viel zu tun hatten. Ich fand die Idee sehr interessant und hab‘ mir den Bericht im Herbst wieder von meinem Stapel gezogen und uns dann auch gleich angemeldet. Bewogen hat mich der Nachhaltigkeitsgedanke der Aktion, die sehr gute Wasserqualität von Bad Zwischenahn und der Region und nicht zuletzt die Wegnahme der Schwellenangst, ein Hotel zu betreten.

Der Auffüll-Service richtet sich an Wanderer und Radler. Ist das die Klientel für ein 4-Sterne-Haus mit Wellness-Angebot?

O ja, wir haben sehr viele Gäste, die uns wegen des Radelns und Wanderns besuchen kommen und hier Ihren Urlaub verbringen. Für die Tagestouristen ist es ein Highlight, aus unserem Restaurant heraus oder von unserer Terrasse über den Kurpark hinweg auf das Zwischenahner Meer zu schauen. Bei uns können Sie vom großen Trubel wunderbar abschalten und gleich um die Ecke sind unsere Gäste schon wieder in der Stadt. 


Sie beteiligen sich neben dem Auffüll-Service auch am Tafelwasserausschank. Warum? Und wie funktioniert das bei Ihnen?

Wir haben in der Vergangenheit immer Geld für das Glas Tafelwasser genommen. Nicht für das Wasser, sondern für die Dienstleistung, das ist der für uns relevante Kostenfaktor: ein Glas sauber aus dem Regal zu nehmen und dies im gleichen Zustand wieder heil zurückzustellen. Heute servieren wir Trinkwasser kostenlos, zum Espresso sowieso schon immer, aber auch als Gratis-Durstlöscher. Ich meine, dass sich die Zeiten geändert haben und wir diese Zukunftsorientierung einfach aufnehmen müssen, auch wenn die Dienstleistung jetzt noch teurer ist und wird. Erwartungen von Gästen, jüngeren vor allem, ändern sich. Wir bieten das Glas Tafelwasser zwar nicht offensiv an, aber wenn ein Gast das von sich aus bestellt, erhält er dies.

Hoteldirektorin Heike Thomas erzählt bei einem gepflegten Glas Wasser, warum sie bei „Trinkwasser mobil“ mit von der Partie ist und inwiefern Wanderer und Radler am Zwischenahner Meer auch sonst voll auf ihre Kosten kommen

Welche Angebote macht Ihr Haus Radlern? Wir haben von einem „Pedalbrausecocktail“ gehört, was ist das Spritziges?

Den Pedalbrausecocktail gibt es mit und ohne Alkohol und er ist meistens saisonal ausgerichtet. Das Spritzige darin ist allerdings kein Wasser, wir greifen für diesen Drink eher zu Prosecco oder Sekt – auch für die alkoholfreie Variante. Ansonsten bieten wir Radlern unterschiedliche Arrangements an, in denen das Fahrrad samt Umgebungskarte sowie die gute Ammerländer Luft für die Lunge und die Reifen schon inkludiert sind. Zusätzlich kitzeln wir täglich die Sonne: in der Hoffnung, dass diese sich zeigt. Auch für alle, die ein Picknick unterwegs lieben, haben wir das richtige Angebot. An die Wanderer haben wir ebenso gedacht wie an die Hundeliebhaber, Schlemmer, Seeleute, Entspanner, Gartenliebhaber, Golfer und den wertvollen „Rest“. In unserer Tiefgarage bieten wir Unterstellplätze für die Fahrräder, Lademöglichkeiten für E-Bikes, und es stehen Fahrradpumpen bereit. Auch reservieren wir bei hiesigen Fahrradvermietungen Räder oder E-Bikes. Teilweise werden diese angeliefert.

Die abwechslungsreiche Parklandschaft Ammerland ist eine Radregion par excellence:
Haben Sie eine Empfehlung für Besucher? Falls Sie selbst fahren: Haben Sie eine Lieblingstour?

Jetzt haben Sie mich erwischt (lacht). Ich selbst nehme mir wenig Zeit für Fahrradtouren. Beim ersten Lockdown bin ich viel ums Zwischenahner Meer geradelt. Diese Ausflüge habe ich sehr genossen, und ich habe es als sportliche Herausforderung genommen, immer ein paar Minuten schneller zu werden. Das hat zwar leider nicht immer geklappt, ich gebe es zu, aber es gab immer wieder neue Entdeckungen. Die Strecke ist einfach klasse, wenn nicht so viele Fußgänger unterwegs sind. Im letzten Jahr sind wieder tolle neue Streckennetze mit guten Ausschilderungen angelegt worden. Unsere Gäste sind jedes Mal ganz begeistert und auch die „Wiederholungstäter“, die zu uns kommen, entdecken immer wieder neue Ziele. Die Ebene frei von Steigungen ist natürlich eine Wonne. Auch die Tour an die Nordsee ist zu bewältigen, zumal mit E-Bikes… Ich selbst besitze übrigens keins und möchte auch vorerst noch darauf verzichten.

Was empfehlen Sie Besuchern, die per pedes den Pedalen vorziehen?

Hier bietet sich auf jeden Fall die Rundtour ums Zwischenahner Meer an, das Moor und die vielen Führungen, die hier angeboten werden. Beispielsweise „So schmeckt Bad Zwischenahn“, eine Art kulinarische Promenade, bei der auch wir eine Station sind. Wir servieren einen vegetarischen Kursalat aus Belugalinsen – mega lecker – und dazu ein Glas „Kurchampagner“. Das ist kristallklares Wasser frisch aus dem Zapfhahn. Köstlich! Der Park der Gärten darf selbstverständlich ebenso wenig fehlen wie die Ammerländer Rhodoparks in der Blütezeit. Auch empfehlenswert: die Broschüre mit Spazierwegen rund um Bad Zwischenahn mit Themenwegen wie „Von Mühle zu Mühle“ oder „Durch Wald und Wiesen“. Die Landschaft hier hat mich auf meinem Weg zu meinem Vorstellungsgespräch damals schon komplett eingenommen. Ich erfreue und begeistere mich immer noch an den wunderschönen Produkten der Baumschulen.

Eine unvermeidliche Frage in dieser Zeit: Wie kommt Ihr Betrieb aktuell durch die Pandemie?

Mir blutet das Herz. Unser Team ist sehr geschrumpft. Alle Kollegen*innen sind eher länger im Haus und sehr untereinander verbunden. Wir haben derzeit zehn Auszubildende weniger. Aufgrund der Pandemie mussten wir ein Jahr aussetzen. Wir konnten einfach nicht ordentlich ausbilden. Die Qualität liegt mir sehr am Herzen. Insgesamt sind wir 22 Personen mit unterschiedlichsten Arbeitszeitenmodellen weniger. Wir haben viel umdenken müssen, Öffnungszeiten verändert und die Angebote angepasst. Jetzt hofft unser gesamtes Team sehr, zum Frühjahr neue Crewmitglieder an Bord holen zu können. Wir sind sehr ambitioniert, passende Kräfte in unserem Team aufzunehmen.

Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung für Ihr Haus und die Gastronomie hier im Ammerland ein?

Bei uns gehen sehr viele Buchungen ein. Ich denke, wir werden das Hotel mit Restaurant wieder richtig hervorragend belegen können, wenn wir weitere tüchtige Kollegen*innen an Bord haben und die Einschränkungen wieder zurückgenommen werden. Wichtig ist, dass wir alle, das Team und unsere Gäste, gesund bleiben. Wir sind optimistisch und nehmen jede Herausforderung an.   



Das Ungeheuer von Bad Zw’ahn: Die Plastik erinnert an den legendären Riesenwels mit einem Faible für Dackel – und sauberes Wasser


„Loch Ness“ hat ein Ungeheuer, das Zwischenahner Meer ebenfalls: zu bewundern ist der Riesenwels als Skulptur auf dem Marktplatz. Haben Sie das Zwischenahner Nessi-Pendant je in natura gesehen?

Ich habe mich noch nicht ins Wasser „getraut“. Und auch hat mir Zwischenahns Nessi seinen Kopf noch nicht entgegengestreckt. Daher habe ich hier keine lebendigen Berührungspunkte. Einen Hund besitze ich auch nicht. Daher könnte dieser auch nicht vom Ungeheuer gefressen werden. Denn es heißt immer mal wieder, Hunde, vorzugsweise Dackel, würden vom Ungetüm mit Vorliebe verschlungen.

 

Johannes Kelschebach

meist in Oldenburg und viel unterwegs...
Dürfen wir Sie fragen wie eigentlich alles begann?: Ja, dürfen Sie - studiert habe ich Neu,- und Altgermanistik und Philosophie. Danach war ich viele Jahre als Werbetexter und Kreativdirektor für Agenturen tätig.
Und heute?: Seit 2006 arbeite ich als freiberuflicher Kommunikationsberater.
In Ihrer Freizeit erleben Sie auch viel, oder?: Nun, ich bin oft unterwegs. Vor allem in der Natur. Wie sagt man so schön, als Naturgucker und Vogelbeobachter.
Bildnachweis/Portrait: Privat

Johannes Kelschebach

meist in Oldenburg und viel unterwegs...
Dürfen wir Sie fragen wie eigentlich alles begann?: Ja, dürfen Sie - studiert habe ich Neu,- und Altgermanistik und Philosophie. Danach war ich viele Jahre als Werbetexter und Kreativdirektor für Agenturen tätig.
Und heute?: Seit 2006 arbeite ich als freiberuflicher Kommunikationsberater.
In Ihrer Freizeit erleben Sie auch viel, oder?: Nun, ich bin oft unterwegs. Vor allem in der Natur. Wie sagt man so schön, als Naturgucker und Vogelbeobachter.
Bildnachweis/Portrait: Privat
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1 Kommentar(e)
Jörn Logemann
Sehr interessanter Artikel! Da kann man ja mal hinradeln...
Antworten Mär 29, 2022 07:48
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