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Blühwiesenpatenschaften: Brummendes Geschäft

Blühwiesenpatenschaften: Brummendes Geschäft

Summ, summ, summ: Nicht nur Bienchen summen auf Blühflächen herum. Wussten Sie, dass sich auf Blühwiesen eine atemberaubende Artenvielfalt tummelt? Vielleicht haben Sie in der Stadt schon die eine oder andere Wildblumenfläche am Straßenrand gesehen oder im Dorf einen breiten Blühstreifen am Ende eines Ackers entdeckt. Diese besondere Art des Naturschutzes wird immer beliebter – und sorgt für einen kleinen Ausgleich zu Steingärten und zur Flächenversiegelung. Da sich aber nicht jeder selbst eine Blühwiese anlegen kann oder will, wächst allerorts das Angebot an Blühpatenschaften. Was das genau ist und kostet, erklären wir hier.

Warum sollte ich Blühpate werden?
Insekten sind immer auf der Suche nach Nahrung und sicheren Lebensräumen – und beides wird knapper, je weniger Wiesen und Blumen es auf der Welt gibt. Deshalb stellen Anbieter von Blühpatenschaften Abschnitte auf Wiesen, Grünflächen und Feldern zur Verfügung, auf denen sich Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Blütenbestäuber wohl fühlen und sich gerne niederlassen. Wer also ein Blühpate wird, wirkt dem Insektensterben durch Pestizide und Umweltveränderungen entgegen – und schützt blühende Lebensräume. Denn Insekten sind zwar klein, spielen als Nahrung für Vögel und Blütenbestäuber allerdings eine große Rolle, damit das Ökosystem stets im Gleichgewicht bleibt.

Wer kann Blühpate werden?
Jede und jeder kann Blühpate werden. Ob als einzelne Privatperson oder als Gemeinschaftsprojekt im Unternehmen oder Verein. Und wer besonderen Menschen ein nachhaltiges Geschenk machen will, der verschenkt einfach eine Blühpatenschaft – ein echtes Stück pure Natur.

Besonders spannend ist ein Blühpatenprojekt für kleine Entdecker: Denn wo kann man die Tiere bei ihrer täglichen Arbeit besser beobachten, als auf einer belebten Krabbel- und Flugwiese?
Blühwiese Kind
Was kostet so eine Blühpatenschaft?
Auch für kleines Geld kann man eine Blühpatenschaft bekommen: Wer beispielsweise rund 5 Euro investieren möchte, übernimmt für etwa 10 Quadratmeter Fläche eine Blühpatenschaft – für ein ganzes Jahr! Die Preise sind entsprechend gestaffelt und können je nach Region und Anbieter variieren. Wer mag, kann auch gleich eine Patenschaft für mehrere Jahre übernehmen. Manche Bauern bieten direkt einen Blühstreifen auf ihren Feldern an, es gibt aber auch Anbieter, die für Bauern und andere Grundstücksinhaber Blühpatenschaften vermieten.

Ja, ich will! Wie werde ich Blühpate?
Erst einmal Glückwunsch zu dieser nachhaltigen Entscheidung, die ein Stück Natur für eine gewisse Zeit schützt. Jetzt geht es ums informieren: Checken Sie online und offline Organisationen und Bauernverbände in Ihrer Region, um geeignete Anbieter von Blühpatenschaften zu finden.


Dann heißt es entscheiden: Wie lange möchten Sie Blühpate sein? Und für welche Flächengröße? Für den festgelegten Zeitraum werden dann auf Ihrem Patengrundstück im Frühling Blühmischungen gesät – die dann im Sommer und Herbst zu einer herrlich bunten Blühwiese heranwachsen, die Sie und Ihre Kinder ausgiebig entdecken können. Sie bekommen außerdem eine Urkunde oder ein Zertifikat über Ihre Patenschaft. 

Und was passiert im Winter? In der kalten Jahreszeit können sich die Insekten in Ihrem Blühstreifen verstecken und zurückziehen. 

Und wie kann ich selbst eine Blühwiese anlegen?
Wer bei sich im Garten eine Blühwiese anlegen möchte, tut Gutes und hat immer etwas zu sehen. Sie können auch erst mit einer kleineren Fläche starten – und später mehr und mehr Rasenfläche umwandeln. Messen Sie die Flächengröße, denn von ihr hängt die Menge an Saatgut ab. Faustformel: fünf bis zehn Gramm pro Quadratmeter.

Aber Stopp: Vorher müssen Sie noch den Boden vorbereiten. Heißt: Grasnarbe entfernen, Boden lockern und zu reichhaltigen Boden mit Sand abmagern – denn die meisten Wildblumen stehen drauf.
Besorgen Sie regionales Saatgut heimischer Pflanzen, das zu Ihrer Umgebung passt und tatsächlich auch die hiesigen Insekten anlockt. Streuen Sie es locker auf die Erde und verfestigen Sie es mit einer Walze. Für die kommenden sechs Wochen sollte die Fläche dauerhaft feucht bleiben.

Sie möchten am liebsten, dass sofort alles blüht und grünt? Dann stecken Sie Blumenzwiebeln, bevor gesät wird – oder pflanzen Sie heimische Flora.

Übrigens: Eine Blumenwiese ist viel weniger pflegeintensiv als ein Rasen. Sie muss maximal zweimal im Jahr gemäht werden – dann aber bitte mit einer Woche Pause Abstand dazwischen und jeweils nur die Hälfte, damit die Tierchen innerhalb der Wiese umziehen können. Nun steht Ihrer grünen Krabbeltier-Oase nichts mehr im Weg.
Biene auf Blüte

Bildnachweis Titelbild:sonyachny/AdobeStock 
Bildnachweis:Den/AdobeStock 
Bildnachweis:Martin/AdobeStock 

 

Kim Vredenberg-Fastje

ein Heimatkind...
Kim liebt...: ...das Gefühl von Heimat und Meer - und sie hat praktisch beides direkt vor der Haustür.
Lieblingsgetränk: Neben Kaffee, nun ja: am liebsten Wasser. Stilles, weil sie sonst eher laut ist ;o)
Lieblingsthemen?: Einfach alles, was mit Heimat zu tun hat. Es darf auch gerne me(e)r sein.
Bildnachweis/Portrait: Privat

Kim Vredenberg-Fastje

ein Heimatkind...
Kim liebt...: ...das Gefühl von Heimat und Meer - und sie hat praktisch beides direkt vor der Haustür.
Lieblingsgetränk: Neben Kaffee, nun ja: am liebsten Wasser. Stilles, weil sie sonst eher laut ist ;o)
Lieblingsthemen?: Einfach alles, was mit Heimat zu tun hat. Es darf auch gerne me(e)r sein.
Bildnachweis/Portrait: Privat
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