Honig @home Bienen faszinieren Sie und Sie möchten sie in ihrer Arterhaltung unterstützen? Sie würden gerne eigenen Honig herstellen? Oder etwas Nachhaltiges für die Umwelt tun? Das sind schon drei gute Gründe, um mit der eigenen Imkerei im heimischen Garten oder im Verein zu starten! Denn Hobby-Imker kann theoretisch jeder werden. Welche Schritte auf dem Weg dorthin wichtig sind, was dieses Hobby kostet und was Sie beachten sollten, verraten wir in unseren Basics für Imker-Anfänger.
Warum immer mehr Menschen imkern Bienen haben es nicht leicht mit uns Menschen. Denn negative Umwelteinflüsse, für die wir mitverantwortlich sind, stressen die empfindlichen Insekten. Dazu kommen der Einsatz von Pestiziden und immer weniger Blühflächen für die fleißigen Sammler, die für die Bestäubung von Blumen und Pflanzen so enorm wichtig sind. Kein Wunder, dass die Bienenbestände seit Jahren abnehmen. Umso erfreulicher ist es, dass laut Deutschem Imkerbund rund 80 Prozent der Imker hierzulande Hobby-Imker sind. Ein großes Plus: Sogar in der Stadt ist es gut möglich, diesem Hobby bienengerecht nachzugehen.
Was die Hobby-Imkerei kostet Zu Beginn werden Sie ungefähr 1.500 Euro in Ihr Hobby investieren – je nachdem, wie günstig Sie an eine gute (gebrauchte) Ausrüstung kommen. Die Kosten für Kleidung und Schulung sollten mit drin sein. Geräte für die Honiggewinnung teilen sich Hobby-Imker gerne auch untereinander – so kann man gegenseitig profitieren. Und wenn Sie und Ihr leckerer Honig sich erst einmal einen Namen gemacht haben, trägt sich Ihr Hobby von ganz allein.
Erster Schritt: Wissen sammeln Wer gut informiert ist, macht weniger Fehler – und das ist gerade bei Hobbys mit lebenden Tieren unerlässlich. Informieren Sie sich also gründlich über die Bienenhaltung und Imkerei, bevor Sie starten. Lernen Sie von Experten und sprechen Sie erfahrene Imker im Landesverband oder Ortsverein an. Sie kennen jemanden, der imkert? Besser geht es nicht. Vielleicht unterstützt Sie derjenige bei Ihrem Vorhaben und steht Ihnen als „Imkerpate“ mit Rat und Tat zur Seite. Empfehlenswert ist auch ein Imkerkurs in der Region: Hier lernen Sie alle Basics, die Sie zum Start benötigen. Diese Kurse werden häufig halbtags oder blockweise angeboten, so dass Sie diese gut nebenbei absolvieren können. Wichtig zu wissen ist auch, ob Sie oder jemand aus Ihrer Familie allergisch gegen Bienengift ist – denn zu einem Stich kann es selbst bei erfahrenen Imkern kommen.
Zweiter Schritt: Zuhause fürs Bienenvolk Der Entschluss ist gefasst und Wissen gesammelt. Nun geht es ans Eingemachte: Wo sollen die Bienen wohnen? Ob im Garten, auf dem Balkon, auf dem Dach, im Wald oder auf dem Vereinsgelände – rechtlich gesehen ist die Bienenhaltung generell überall dort gestattet, wo die Tierhaltung erlaubt ist. Das Grundstück sollte mindestens 200 m² groß sein, denn Bienen brauchen ungestörten Platz für ihre Ausflüge. Doch nicht jeder Nachbar ist froh über das Aufstellen eines Bienenstocks in unmittelbarer Nähe. Suchen Sie deshalb je nach Wohnsituation das offene Gespräch mit Ihrem Nachbarn, Ihrem Vermieter, der Hausverwaltung oder dem Förster und fragen Sie nach, wie sie dazu stehen. Ein Glas süßer Honig aus Ihrem Bienenstock kann sicherlich auch die grössten Skeptiker überzeugen.
Dritter Schritt: Ausrüstung besorgen Das Wichtigste ist ein vollständiger Imkeranzug aus weißem Stoff, um sich vor möglichen Bienenstichen zu schützen. Imkerhandschuhe und verschleierter Imkerhut vervollständigen das Outfit. Für Ihre anfänglichen zwei bis drei Bienenvölker brauchen Sie Unterkünfte, diese werden Beuten genannt. Für die Imker-Arbeit an sich benötigen Sie einige praktische Werkzeuge wie Abkehrbesen, Honigschleuder, Smoker und Stockmeißel. Und wie kommen Sie an die Ausrüstung? Zum Beispiel über Kleinanzeigen, in Internetforen oder über Kontakte zu Imkervereinen in Ihrer Nähe. Letztere haben meist auch eine praktische Erstausstattungsliste für Imker-Neulinge.
Vierter Schritt: Bienenvolk anschaffen Da Sie bereits Kontakt zu einem Imker oder Imkerverein aufgenommen haben, wissen Sie auch, dass Sie dort Bienenvölker und Waben kaufen können. Bestehen Sie dabei immer auf ein aktuelles, amtliches Gesundheitszeugnis. Der optimale Zeitpunkt für den Erwerb eines Bienenvolks ist übrigens im Frühjahr, wenn diese sich vermehren wollen. Übrigens lohnt es sich mehrfach, einem Imkerverein beizutreten: Denn dann sind Sie auch meist versichert und erhalten als Jungimker Förderungen.
Fünfter Schritt: Startschuss für Ihr erstes Imker-Jahr Aller Anfang ist schwer und zu Beginn werden Sie für Ihre Handgriffe als Hobby-Imker länger brauchen, als erfahrene Kollegen. Aber die Routine hilft Ihnen mit der Zeit. Im Frühling und Sommer beobachten Sie die Behausungen und Vorräte Ihrer Bienenvölker und das Verhalten Ihrer Tiere – am besten zweimal pro Woche. Auch die Tracht und das Wetter sollten Sie dabei im Blick behalten. Ist alles in Ordnung, können Sie im Frühsommer und Spätsommer Ihren eigenen Honig ernten. Im Winter wird es ruhiger im Bienenstock – aber für Sie steht dennoch einmal im Monat ein Kontrollgang an, ob alles in Ordnung ist. Somit kommen Sie als Bienenzucht-Beginner auf ein paar Stunden Arbeit pro Jahr, die Ihnen mit einer leckeren Honigernte versüßt werden.
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